Dienstag, 27. November 2012
Leserbrief von Edgar Kühlenthal zur Öffnung der Clemensstraße
BIZ-Ratsmitglied Edgar Kühlenthal |
Die Meinungen über Konzeption, Bebauung und Verkehrsführung des
Zentralplatzes sind auch nach der Teileröffnung sehr gespalten. Kleine
und große Fehler sind bereits zu erkennen. Oft sind sie die Folge von
falschen Annahmen (= Irrtümer). Bei dem relativ kleinen Fehler der
Sperrung der Clemensstraße waren es hauptsächlich folgende: Das
tatsächliche Aufkommen an Kfz in der Clemensstraße ist höher als
angenommen, die Aufnahmefähigkeit der Ersatzroute Friedrich-Ebert-Ring
ist geringer als vermutet, die Nutzung von Ausweichrouten
beziehungsweise Schleichwegen wie „Danne“ ist viel stärker als erwartet
und damit insbesondere auch für Bewohner der Altstadt viel störender.
Deswegen haben wir von Anfang an dem Verkehrskonzept und der Sperrung
nicht zugestimmt. Durch die „Wiederöffnung“ der Clemensstraße wird eine
Verringerung des Kfz-Such- und Ausweichverkehrs erreicht und somit der
Ausstoß schädlicher Immissionen reduziert. Zusätzlich wird die wichtige
Erreichbarkeit der Parkplätze im Schängel-Center aus der Hauptrichtung
Wöllershof, die bisher ganz fehlte (!), hergestellt. Bei der schnellen
Korrektur dieses Fehlers stehen die Antragsteller im Stadtrat und die
Verwaltung im Einklang mit dem klugen Satz: Wer einen Fehler gemacht hat
und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten (Konfuzius). Die
wichtige komfortable Verbindung für Fußgänger zum Schängel-Center und
zur Altstadt wird durch konsequente Verkehrsberuhigung auf der
Clemensstraße und je eine Überquerung mit Ampelschaltung im Westen und
Osten gewährleistet. Nicht zu korrigieren ist der große bauliche Fehler
(vom wirtschaftlichen ganz zu schweigen) der Platzierung eines
überdimensionierten Kulturkolosses im Norden des Platzes. Dieses riesige
Gebäude wirkt als gigantische Absperrung und verhindert die Verbindung
zum dahinter optisch verschwindenden Schängel-Center und zur Altstadt.
Damit ist auch die Funktion des neu gestalteten Zentralplatzes als
„Scharnier“ zur Altstadt – wie schon so manches vorher – endgültig zur
Legende geworden.
Edgar Kühlenthal, BIZ-Stadtratsmitglied, Koblenz
nachzulesen in der Ausgabe der RZ vom 21.11.12, S. 21
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