Montag, 17. Dezember 2012
Angela Keul-Göbel: BIZ-Etatrede 2013
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte
Damen und Herren ,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
BIZ-Ratsfrau Angela Keul-Göbel |
Uns
ist es wichtig, dass Verwaltung und Rat mit dem notwendigen Problembewusstsein
die Weichen neu stellen und die erforderlichen Reformen aus eigener Kraft
einleiten – bevor die ADD oder der Staatskommissar es tun.
Wie
im letzten Jahr fehlt jedoch die Aufgabenkritik. Ansätze sind erkennbar – etwa
in der Auflösung des Versicherungsamtes und Eingliederung in das Haupt- und
Personalamt.
Doch
in einem anderen freiwilligen Bereich, nämlich bei der Nachnutzung der BuGa,
also der Unterhaltung der Grünflächen, bleibt der um 1 Mio. € im letzten Jahr
erhöhte Ansatz, obwohl es sich dabei keinesfalls um eine Pflichtaufgabe der
Gemeinde handelt und diese Betätigung damit grundsätzlich der Aufgabenkritik zu
unterziehen ist.
Dazu
kommt jetzt noch, wie aus der Anlage 1 ersichtlich, der Vorschlag der
Verwaltung, zusätzlich zu den knapp 6,5 Mio € weitere 30.000 € für die Pflege
von Ausgleichsflächen einzustellen, die in Bebauungsplänen im Rahmen der BUGA
angelegt worden sind. Dies tragen wir nicht mit.
1.
Wir beantragen, diese 30.000 € zu
streichen. Der
EB Grünflächen muss mit dem gegenüber 2011 um 1 Mio € erhöhten Ansatz
zurechtkommen.
Den
anderen freiwilligen Bereich, nämlich den des Eigenbetrieb Koblenz Touristik,
verschont der Kämmerer weiterhin. Obwohl es sich bei allen Ausgaben in diesem
Eigenbetrieb um freiwillige Leistungen handelt, erfolgen hier kaum
Einsparungen, sondern –unabhängig vom Bau der RMH- erhebliche Mehrausgaben.
Trotz hoher Wertpapiererträge und höherer Umsatzerlöse ist der Eigenbetrieb
Koblenz-Touristik nicht in der Lage schwarze Zahlen zu schreiben. Der
Wirtschaftsplan 2013 schließt mit einem Jahresfehlbetrag von 1,65 Mio. €. So
kann eine Haushaltssanierung nicht gelingen. Hier besteht großer
Handlungsbedarf.
Der
defizitäre Bereich „Kongressbetrieb“ samt Rhein-Mosel-Halle sollte ebenso
privatisiert werden wie das Krematorium –hier warten wir noch das
Zwischenergebnis vor den Haushaltsberatungen 2014 ab- und der Kulturbau auf dem
Zentralplatz.
Wir
benötigen nicht nur höhere Umsatzerlöse, sondern auch Einsparungen. Doch was
schlägt die Verwaltung vor? Die Aufgaben und Ausgaben des EB werden erhöht! Aus
Anlage 6 ist ersichtlich, dass für Gruppenreisen weitere 17.000 € in den HH eingestellt
werden sollen. Das wollen wir nicht.
2.
Wir beantragen, diese 17.000 € zu
streichen, sowohl in den Ausgaben als auch bei der Auflösung der allgemeinen
Rücklage.
Gegen
die Stimmen der BIZ-Fraktion wurde im HuFa beschlossen, dass sich der EB an der
Mosellandtouristik GmbH mit einer Stammeinlage von 2.500 € beteiligt. Das zieht
eine jährliche Verlustübernahme/Umlage von rd. 43.000 € nach sich! Wir teilen
die Ansicht der ADD, dass kein Ausnahmetatbestand nach der VV 4.1.3 zu § 103
GemO vorliegt und dass die beabsichtigte Beteiligung konträr zu notwendigen Einsparungsbemühungen steht.
Gleiches
gilt für den Beschluss hinsichtlich der Veranstaltungsreihe „Mittelrhein Musik
Festival“. Damit wird der Zuschussbedarf im freiwilligen Leistungsbereich
ausgeweitet statt reduziert!
Für die RMH benötigen
wir eine neue Wirtschaftlichkeitsanalyse. Das hat die Verwaltung uns zugesagt
(Stellungnahme zu unserer Anfrage, Ratssitzung 27.09.2012). Wir erwarten die
Vorlage im 1. Quartal 2013.
Auf Grundlage der
Kostenschätzung, wonach die Rhein-Mosel-Halle mit Foyerhaus und Anbau eines
Tagungszentrums 20 Millionen Euro kosten würde, wurde errechnet, dass die
jährlichen Gesamtausgaben nach erfolgtem Umbau bei 2.687.500 € liegen werden.
Hierbei wurden die Fremdkapitalkosten auf eine Summe von 16 Millionen €
bezogen. Diese Summe hat sich erheblich erhöht. Die zu erzielenden
Gesamteinnahmen für die Zeit nach Fertigstellung des Bauwerks wurden mit
insgesamt ca. 1,2 Mio € angesetzt. Diese Summe müsste aufgrund der gestiegenen
Herstellungskosten ebenfalls fast verdoppelt werden.
Warum
legt die Mehrheit des Rates so großen Wert auf die Weiterentwicklung des
Tourismus und vernachlässigt dabei die Stärkung der Wirtschaft? Der EB
Touristik „wirbt“ mit einem Jahresverlust von 1,633 Mio € trotz
Wertpapiererträgen von über 5 Mio €! So kann eine
Haushaltssanierung
nicht gelingen. Hier besteht großer Handlungsbedarf.
In
2012 ist das Gewerbesteueraufkommen hinter den Erwartungen geblieben. Hier
müssen wir tätig werden. Hier ist das Wirtschaftsförderungsamt gefordert! Und
nicht beim Tourismus!
Denn
nur eine starke Wirtschaft sorgt für mehr Gewerbesteuereinnahmen. Am 23.08.2012
hat der Rat gegen unsere Stimmen das Städtebauliche Entwicklungskonzept
beschlossen. Ich zitiere: „Ausgehend von den Zahlen der Tages- und
Übernachtungsgäste ermittelt das Einzelhandels- und Zentrenkonzept ein
touristisches Umsatzpotential …, das etwa 4
% des Bruttoumsatzes im Einzelhandel entspricht.“ Selbst eine Verdoppelung
hätte keine gravierenden Auswirkungen auf das Gewerbesteueraufkommen.
Die BIZ-Fraktion zweifelt daran, dass mit
den massiven Mehrausgaben des EB tatsächlich Mehreinnahmen erzielt werden.
Gestützt werden wir durch die Aussage des Caterers im Kurfürstlichen Schloss.
Dieser konnte Umsätze und Erträge nicht im erforderlichen Maß erreichen.
Vielmehr hat er –wie von mir befürchtet –
die Gewinne der BuGa mitgenommen und will nun aus dem Vertrag entlassen
werden.
Unsere
Zweifel werden auch gestützt durch die Zahlen des EB 83. Für 2013 wird der Ansatz
für Einnahmen aus Saalvermietungen im Schloss um 1/6-tel gekürzt, von 90 T€ auf
75T€. Die BIZ-Fraktion schlägt vor,
dass die Werksleitung gemeinsam mit dem Rechtsamt überlegt, welche
Möglichkeiten bestehen, aufgrund der neuen Rahmenbedingungen den Mietzins
gegenüber der BIMA abzusenken.
In
der RMH und im Romanticum dürfen wir auf den Erreichungsgrad der
prognostizierten Umsätze gespannt sein, vor allem weil in der RMH nur 60T€ mehr
Einnahmen erwartet werden als im Romanticum (320 T€ zu 260T€). Immerhin sind
wir weit entfernt davon, dass der Haushalt des EB 83 innerhalb von fünf Jahren
ausgeglichen sein wird. Das weitere Defizit muss dann der städtische Haushalt
tragen.
Wir
sind daher der Überzeugung, dass der defizitäre Bereich „Kongressbetrieb“ samt
Rhein-Mosel-Halle privatisiert werden sollte. Ein privates Unternehmen wird ein
Defizit von 250.000 € bei Rhein in Flammen nicht als Erfolg feiern. Wir
sind überzeugt davon, dass solche Veranstaltungen dann so geplant werden, dass
Gewinne erzielt werden. Auf Flammenstäbe, die sich als absolute Fehlinvestition
erwiesen haben, wie die BIZ-Fraktion es vorausgesagt hat, wird man dabei ganz
sicher verzichten.
Während
der OB sich beim „Tourismus“ großzügig erweist wollte er, dass bei den Sparten
Jugend und Soziales 4,73 % der bereits mehrfach gekürzten Beträge pauschal
eingespart werden. Wie im letzten Jahr hat sich die BIZ-Fraktion gegen die
pauschalen Einsparungen gewandt. Dieses Mal mit Erfolg: Mit den Stimmen von CDU
und Grünen wurden auf Antrag der BIZ-Fraktion die zunächst gekürzten ca. 51.T€ für
die freien Träger wieder in den Haushalt eingestellt.
Uns
ist es wichtig, dass die freien Träger vorbeugend tätig werden. Was wir hier
einsparen, zahlen wir in den nächsten Jahren an staatlicher Stelle potenziert
aus - mit allen negativen
Begleiterscheinungen für die betroffenen Menschen.
Meine
Damen und Herren, ich kann es Ihnen nicht ersparen: auch im Haushalt 2013
stehen Investitionen für die Gigantomanie am Zentralplatz an. Die BIZ- Fraktion hat von Beginn an immer
auf die finanziellen Folgen des Zentralplatzprojektes hingewiesen.
Nun
ist das eingetreten, was wir immer befürchtet haben. Die Kreditaufnahme für die
Herstellung des Kulturbaus reicht nicht aus. Deshalb wird die Koblenz Touristik
für das „Romantikum“ und das Stadttheater für die Theaterkasse „zur Kasse
gebeten.“ Um das enorme Defizit zu reduzieren, stellen wir folgenden Antrag:
3.
Wir beantragen: Die Verwaltung wird
beauftragt, die notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass für die
Nutzung des Glasaufzugs und der Dachterrasse von Beginn an ein
Benutzungsentgelt von mindestens 1 € pro Besucher festgelegt wird.
Wir haben keinen
Beschluss des Stadtrates gefunden, der der Bevölkerung eine kostenlose Nutzung
des Glasaufzugs und der Dachterrasse zusichert. Daher stellen wir heute den
Antrag.
Mit
der Anlage 1 zur Änderungsliste Ergebnishaushalt 2013 will der Kämmerer 39.800
€ zusätzlich in den Haushalt einstellen. Damit sollen Kataloge für das „Forum
Confluentes“ gedruckt werden. So würden die Aufwendungen für Sach- und
Dienstleistungen im Kulturgebäude auf ca. 521 T €, also auf mehr als eine halbe
Million Euro steigen. Wir sind der Auffassung, dass die notwendigen Kosten für
Katalogdrucke durch Verkauf der Kataloge gegenfinanziert werden müssen! Bei
Unterdeckung reichen die bereits im Haushalt eingeplanten Ausgaben von 481.T€!
4.
Wir beantragen die Streichung der
zusätzlichen 39.800 Euro.
Für
den Transport von Kunstgegenständen in das „Forum Confluentes“ sollen laut
Änderungsliste Ergebnishaushalt zusätzlich 100.000 € bereitgestellt werden,
insgesamt also fast 509 T€ sonstige laufende Aufwendungen. Damit stehen für den
Umzug des Mittelrhein-Museums 228.000 € im Haushalt.
5.
Wir beantragen, dass diese Mittel
nicht gegenseitig deckungsfähig sind mit den restlichen Mitteln in Zeile 18,
sondern nur für Umzugskosten verwendet werden dürfen.
Regelrecht
erschrocken sind wir über die Höhe der Reinigungskosten für den Kulturbau.
277.000 € für 9 Monate, also 360.000 € im Jahr werden dafür fällig! Was könnte
man damit sinnvolles anfangen! Aber die Ratsmehrheit will es so. Insgesamt
belastet der Kulturbau den konsumtiven Haushalt mit Mehrausgaben von 3,1
Mio. €. Das Geld könnten Schulen und Infrastruktur besser gebrauchen. Dort wäre
es sinnvoll investiert. Hier wird es sinnlos ausgegeben.
Bereits
in der Sitzung des Stadtrats am 27.11.2008 wurde der OB gebeten, mit dem Land
bezüglich der Zuschussgewährung für den Kulturbau mit dem Ziel
nachzuverhandeln, dass ein höherer Landeszuschuss erzielt wird. Dies ist weder
dem Alt-OB noch Ihnen, Herr OB, gelungen. Vielmehr haben Sie, Herr OB, sogar
den geminderten Zuschuss zur BuGa noch als gelungenes Verhandlungsergebnis
verkauft. Dabei steht nach Überzeugung des gesamten Rates fest, dass die
Landeszuschüsse generell viel zu gering sind.
Dass
das viel gepriesene Konnexitätsprinzip von der Landesregierung mit Füßen
getreten wird zeigt sich z.B. an den Schülerbeförderungskosten.
Die Schülerbeförderung ist eine originäre Aufgabe des Landes. Das Land hat die
Beförderung auf die Städte übertragen. Trotzdem legen die Städte Geld drauf. Bisher
waren das jährlich etwa 1,5 Mio €, was an sich schon unglaublich ist.
Diese
Situation hat sich nun verschärft. Denn der Landtag hat beschlossen, dass seit dem laufenden Schuljahr die Schüler
der Sekundarstufe I kostenfrei transportiert werden müssen, und zwar kostenfrei
für die Eltern und fast kostenfrei für das Land! Für die Stadt ist damit ein
Einnahmeverlust –nach Abzug des lächerlichen Zuschusses des Landes- von sage
und schreibe ca. 500.000 €, also einer halben Million Euro verbunden.
Um
den jährlichen Zuschuss von ca. 1,5 Mio
€ zu senken, hat die Mehrheit des Rates im letzten Jahr
beschlossen, die Länge des Schulweges, für den kein Zuschuss gezahlt
wird, von 2 auf 4 km zu erhöhen. Ca. 900 Schüler aus Koblenz erhalten nun keine
Zuschüsse mehr – obwohl die Eltern hier Steuern zahlen! Spareffekt: ca. 234.000
€.
Mehrausgaben
aufgrund des Landtagsbeschlusses: ca. 800.000 €.
Diese
Verschärfung zeigt, welche geringen Auswirkungen Entscheidungen des Stadtrats zu
Lasten der Koblenzer Bevölkerung haben, solange das Land uns weiterhin ohne
Konsequenzen mit zusätzlichen Kosten überhäuft.
So
werden Beschlüsse des Stadtrates vom Land konterkariert. Denn statt der gut 200
T€ Mehreinnahmen hat die Stadt durch die Entscheidung des Landes fast 300 T€
Mehrausgaben! Das ist unglaublich!
(S.
426: Einnahmeverlust Stadt: 800 T€; Mehreinnahmen Land: ca. 280.000 €)
Ähnliches
Stellen wir im Bereich der Kindertagesstätten fest: Das Land verteilt die
Wohltaten, die Stadt zahlt. Neubau in Ordnung, aber:
Bei
den Investitionen: Drei Kita-Neubauten: 7,215 Mio €, Land: 759 T€;
Zuschüsse
für private Träger: ca. 1,3 Mio €; Stadt: 8,5 Mio €.
Im
konsumtiven Bereich: Krippen
Da der Rechtsanspruch für zweijährige Kinder auch auf
Krippenplätzen erfüllt werden kann,
gilt für diese Kinder auch die
Elternbeitragsfreiheit. Allerdings erstattet das Land maximal bis
zur Höhe des Elternbeitrags für einen
Ganztags-Kindergartenplatz.
Von den Sollelternbeiträgen 2010 wurden 22.398,- €
für zweijährige Kinder vom Land erstattet. Hätten wir die Elternbeiträge in
voller Höhe erheben können, hätten wir Elternbeiträge in Höhe von 53.587,- €
vereinnahmen können; die Stadt Koblenz erzielte durch die
Elternbeitragsfreiheit für zweijährige Kinder eine Mindereinnahme von
31.189,- €.
In 2011 hat die Stadt Koblenz durch die
Elternbeitragsfreiheit für zweijährige
Kinder in Krippen und die Beschränkung der Erstattung
auf die Höhe des Elternbeitrages für
einen
Kindergartenplatz eine Mindereinnahme von 110.996,- € zu verzeichnen.
Und
das hat, Frau Heinrich-Lotz, nichts damit zu tun, dass die Stadt vorher keine
15 % der Personalkosten im Kindergartenbereich von den Eltern erhoben hat. Hier
handelt es sich um den Krippenbereich. Dort hatten wir bereits vor der
Gesetzesänderung eine hohe Beteiligung der Eltern an den Personalkosten!
Wir
unterstützen die Bürgermeisterin in der Absicht, über den Städtetag eine
Erhöhung der Bezuschussung auf 15 % zu erreichen.
Sollte
das nicht möglich sein, empfehlen wir Klage zu erheben.
Während
der Ratsmehrheit im Zentrum keine Investition zu hoch ist, bleiben die
Stadtteile auf der Strecke. Diese Entwicklung unterstützen wir nicht! Zu einer liebenswerten Stadt gehören intakte
Straßen, Bürgersteige und Radwege und nicht nur eine „vergoldete Mitte“.
Über Jahrzehnte sind die Bürger
vertröstet worden, z.B. in der Rüsternalle (nach Fertigstellung der
Fachhochschule, dann nach Fertigstellung des Kunstrasenplatzes…). Die Geduld
der betroffenen Bürger ist am Ende.
Die BIZ-Fraktion kann die Bewusstseinslage der betroffenen Menschen nur zu gut verstehen. Durch häufige Berichterstattung der regionalen Medien müssen sie zur Kenntnis nehmen, dass Millionen-Beträge in die Straßen um den Zentralplatz gesteckt werden, während gleichzeitig in den Koblenzer Stadtteilen die Straßen verkommen.
Der Zustand einiger Straßen ist schon lange untragbar und wird zunehmend gefährlicher für Radfahrer und Fußgänger. Deshalb sollen kurzfristige Maßnahmen wie Grundinstandsetzungen helfen, die aus dem Etat des konsumtiven Haushalts finanziert werden können.
Die BIZ-Fraktion kann die Bewusstseinslage der betroffenen Menschen nur zu gut verstehen. Durch häufige Berichterstattung der regionalen Medien müssen sie zur Kenntnis nehmen, dass Millionen-Beträge in die Straßen um den Zentralplatz gesteckt werden, während gleichzeitig in den Koblenzer Stadtteilen die Straßen verkommen.
Der Zustand einiger Straßen ist schon lange untragbar und wird zunehmend gefährlicher für Radfahrer und Fußgänger. Deshalb sollen kurzfristige Maßnahmen wie Grundinstandsetzungen helfen, die aus dem Etat des konsumtiven Haushalts finanziert werden können.
Die Verwaltung hat der BIZ in einem Antwortbrief
versprochen, schnell den entsprechenden Gremien einen Lösungsvorschlag zu
unterbreiten. Darauf setzen wir!
Die BIZ-Fraktion wird sich weiterhin mit
eigenen Vorschlägen an der Debatte über die notwendige Haushaltskonsolidierung
beteiligen. Unser Abstimmungsverhalten für den Haushalt 2013 hängt davon ab,
inwieweit unsere Anträge eine Mehrheit finden.
Nach wie vor fehlt der BIZ-Fraktion eine grundlegende Aufgabenkritik, die zu messbaren
Einsparungen führt. Es bedarf eines Personalentwicklungsplans, der Angaben
darüber enthält, wie Personalkosteneinsparungen langfristig erreicht werden
können. Dies setzt voraus, dass der gesamte Verwaltungsapparat einer
systematischen aufgabenkritischen Analyse unterworfen wird um die Entscheidung
darüber treffen zu können, in welchem Umfang und in welcher Intensität der
kommunale Aufgabenbestand bestehen bleiben oder reduziert werden kann. Der
Energiebedarf muss intelligent reduziert werden.
Meine
Damen und Herren, ich komme zum Schluss.
Man muss nicht nur mehr Ideen haben als andere,
sondern auch die Fähigkeit besitzen, zu entscheiden, welche dieser Ideen gut sind.
Linus Pauling
Linus Pauling
Lassen
Sie uns die notwendige Haushaltskonsolidierung gemeinsam angehen, damit in Koblenz
eine Zukunft besteht. Die BIZ-Fraktion
wird sich den notwendigen Schritten jedenfalls nicht verschließen.
Freitag, 14. Dezember 2012
Wie bekommt die Stadt die Schulden in den Griff?
Rhein-Zeitung fragt-Ratsmitglieder antworten. Für die BIZ-Fraktion gab Ratsfrau Angela Keul-Göbel Auskunft zur Haushaltslage und wo die BIZ Einsparmöglichkeiten sieht.
BIZ-Ratsfrau Angela Keul-Göbel |
kritisieren Sie?
Der Ergebnishaushalt, der mit einem Jahresfehlbetrag von
33,1 Millionen Euro endet, verstößt erneut ganz erheblich gegen das gesetzliche
Gebot des Haushaltsausgleichs. Die Kreditverschuldung der Stadt wird sich
weiter verschärfen und 2013 auf über 526 Millionen Euro steigen. Hier rächt
sich die Gigantomanie am Zentralplatz. Gut ist, dass trotz der
Multimillioneninvestition Zentralplatz bei Jugend und Sozialem auf unseren
Antrag hin nichts gekürzt wird. Denn die Leistungen jedes Sozialträgers, der
aus finanziellen Gründen wegbricht, werden in Zukunft überproportionale Kosten
für die Stadt verursachen.
werden?
Einsparungen lassen sich bei den städtischen Energiekosten erzielen, und dies Jahr für Jahr. Große Einspareffekte lassen sich bei der Koblenz-Touristik durch strikte Aufgabenkritik erzielen. Der defizitäre Bereich „Kongressbetrieb“ samt Rhein-Mosel-Halle sollte ebenso privatisiert werden wie das Krematorium und der Kulturbau auf dem Zentralplatz. Bei Jugend und Sozialem, Schulen, Brücken, Straßen wie zum Beispiel der Rüsternallee, Bürgersteigen und Radwegen darf nicht gespart werden. Die Straßen, Wege und die Infrastruktur in den Stadtteilen müssen intakt sein.
3. Wie kann die Stadt ihre Verschuldung in den Griff bekommen?
Nach wie vor fehlt eine grundlegende Aufgabenkritik, die zu messbaren Einsparungen führt. Es bedarf eines Personalentwicklungsplans, der Angaben darüber enthält, wie Personalkosteneinsparungen langfristig erreicht werden können. Dies setzt voraus, dass der gesamte Verwaltungsapparat einer systematischen aufgabenkritischen Analyse unterworfen wird, um die Entscheidung darüber treffen zu können, in welchem Umfang und in welcher Intensität der kommunale Aufgabenbestand bestehen bleiben oder reduziert werden kann. Der Energiebedarf muss intelligent reduziert werden.
Den kompletten Artikel können Sie in der Ausgabe RZ
Koblenz und Region vom Mittwoch, 12. Dezember 2012, Seite 20 lesen
Mittwoch, 12. Dezember 2012
Realisierung Verbindungsweg Goldgrube – Rauental ungewiss
Alles bleibt beim Alten
Die
Verwaltung kann noch keine Lösung für den fehlenden Verbindungsweg von der
Goldgrube ins Rauental anbieten. Dies ist das Ergebnis einer Anfrage. Auf
Anregung der BIZ-Fraktion hatten alle Ratsfraktionen den Sachstand nachgefragt.
Denn im Rahmen einer Veranstaltung von „Goldgrube aktiv“, Ansprechpartner Horst
Birk, hatte die Goldgruber Bevölkerung die Möglichkeit genutzt, Fragen an die
anwesenden Ratsmitglieder zu stellen. Von großem Interesse war dabei die
Realisierung eines Verbindungswegs von der Goldgrube zum Rauental.
BIZ-Ratsfrau Angela Keul-Göbel |
„Leider ist
die Antwort der Verwaltung außerordentlich enttäuschend“, teilt BIZ-Ratsfrau
Angela Keul-Göbel mit. Den Anwohnern wurde auf einem Schild versprochen, dass
die Stadt Koblenz prüft, ob eine mittelfristige Lösung des Problems durch eine
vorgezogene Errichtung des Überweges am zukünftigen Haltepunkt Rauental möglich
ist. Zudem sollte in der nächstmöglichen Verbindung, nämlich dem Heiligenweg,
eine Verbreiterung des Fußgängerweges erfolgen, um die Sicherheit für Fußgänger
in diesem Bereich zu erhöhen.
Mehr als
ein Abstimmungsgespräch ist für die Option Schienenhaltepunkt Rauental in der
Zwischenzeit, also über Jahre, nicht gelaufen. Für die Verbreiterung des
Gehweges Heiligenweg wurde noch keine Planung erstellt. Die Verwaltung führt in
Ihrer Antwort aus, dass der vorhandene „Schrammbord“ nur ca. 0,75 m breit ist.
Die Breite der Fahrbahn beträgt ca. 5 m. Bei einer Verkehrsbelastung von über
10.000 KFZ /24 h handelt es sich beim Heiligenweg um eine Straße mit großem
Verkehrsaufkommen. Aufgrund der schon heute zu geringen Fahrbahnbreite ist eine
Verbreiterung des Gehweges automatisch mit einer Verminderung der
KFZ-Verkehrsqualität verbunden. Der Heiligenweg und die angrenzenden
Einmündungen sind schon heute in den Spitzenstunden überlastet. Eine
Verbreiterung des Gehweges würde die Situation für die Autofahrer weiter verschlechtern.
„Zusammengefasst
lautet die Antwort der Verwaltung: „Alles bleibt beim Alten!“ Das muss der
Bevölkerung aber auch mitgeteilt werden“, moniert BIZ-Ratsfrau Angela
Keul-Göbel. Immerhin hat die Stadtverwaltung Koblenz auf dem Schild „Baufälliger Tunnel der Deutschen Bahn
AG führt zur Schließung des Verbindungswegs“ zugesagt, die Öffentlichkeit
„umgehend über die Ergebnisse“ zu unterrichten. Lösungsmöglichkeiten werden von
der Verwaltung nicht angeboten. Doch die Verkündung der schlechten Nachrichten
überlässt man augenscheinlich lieber den ehrenamtlich tätigen Ratsmitgliedern.
Angela
Keul-Göbel
BIZ-Fraktion
zu lesen auch in der Augabe des Schängel vom 12. Dezember 2012
Dienstag, 11. Dezember 2012
RZ-Leserbrief Stephan Wefelscheid: Tourismus - Der Stadtrat hat eine Entscheidung über die Einführung einer Bettensteuer vertagt.
„Zweifel an Rechtmäßigkeit“
BIZ-Fraktionsvorsitzender Stephan Wefelscheid |
Im Kommentar in der RZ vom 12. November erklärte die Redakteurin, davon
überzeugt zu sein, dass die Bettensteuer zumutbar sei. Dass ein Großteil
der Ratsfraktionen, darunter auch meine Fraktion, die Bettensteuer in
der von der Verwaltung vorgelegten Form ablehnten, sei unverständlich.
Als in der Verantwortung stehender Stadtrat, der die Bettensteuer
abgelehnt hat, sehe ich mich verpflichtet, auf folgende Punkte
hinzuweisen: Zwar hat der Stadtrat mit Eckwertebeschluss für das
Haushaltsjahr 2013 beschlossen, jede Einnahmemöglichkeit auszuschöpfen.
Dabei haben sich diese Einnahmevorschläge jedoch im Rahmen des geltenden
Rechts zu bewegen. An der Rechtmäßigkeit der von der Verwaltung nach
dem Vorbild der Stadt Dortmund vorgelegten Bettensteuer bestanden
erhebliche Zweifel. Da nur privat veranlasste Übernachtungen mit
Bettensteuer belegt werden, müsste der Hotelier zunächst feststellen, ob
die Übernachtung privat oder geschäftlich veranlasst ist. Damit würde
er aber als verlängerter Arm der Finanzverwaltung und somit als Erheber
und Verarbeiter von Steuerdaten im Sinne der Abgabenordnung tätig, was
rechtlich unzulässig wäre. Wie das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen mit
Urteil von November 2012 zudem feststellte, verstößt die
Beherbergungssatzung der Stadt Dortmund gegen die rechtsstaatlich
gebotene Vorhersehbarkeit der Steuerschuld für Betriebe, da die
Beweislast für die Entstehung der Steuerpflicht faktisch zulasten der
Beherbergungsbetriebe und zugunsten der Stadt umgekehrt wurde. Die
Steuergerechtigkeit ist verfahrensrechtlich ebenfalls nicht
gewährleistet. Bei der jüngst im Stadtrat zu treffenden Entscheidung
waren daher rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten, die sich der
Beliebigkeit einer rein regionalen Betrachtung entziehen. Die Beachtung
der Gesetz- und Rechtmäßigkeit gilt allerdings auch für den Koblenzer
Stadtrat!
Stephan Wefelscheid, Vorsitzender der BIZ-Stadtratsfraktion, Koblenz
Montag, 10. Dezember 2012
BIZ-Mitgliederversammlung:
Wegweisende Entscheidungen getroffen
Zwei
wichtige Papiere einstimmig beschlossen
Koblenz. In der jüngst stattgefundenen BIZ-Mitgliederversammlung
konnten zwei entscheidende Papiere beschlossen werden: Das Positionspapier des
Vereins zum Café Rheinanlagen und das aktualisierte, wegweisende 10 Punkte
Programm der BIZ (10 Punkte für Koblenz).
„Ich freue mich, dass die
Mitgliederversammlung beide Papiere einstimmig beschlossen hat. Mit den
aktualisierten 10 Punkten für Koblenz hat die BIZ ihre programmatischen Leitlinien für eine
zukunftsorientierte Stadtpolitik den veränderten Rahmenbedingungen angepasst“, erklärt
der BIZ-Vereins- und Fraktionsvorsitzende Stephan Wefelscheid.
BIZ-Fraktionsovorsitzender Stephan Wefelscheid |
Das
Gerüst des neuen Programms, in dessen Kern nach wie vor das Credo
„transparent-bürgernah-sachlich“ steht, ist in vielerlei Hinsicht inhaltlich
gereifter. Insbesondere der Teil der kommunalen Finanzen geht wesentlich detaillierter
auf die finanzielle Problemlage in Koblenz ein und zeigt Lösungsansätze zur
Bekämpfung der Überschuldung auf.
Ganz
neu am Programm ist der Punkt „Lebensqualität in allen Stadtteilen“. Er ist als
logische Folge der BIZ-Bürgerversammlungen entstanden und entspricht damit dem
Urprinzip der BIZ, dem Bürger eine stärkere Stimme zu verleihen. Ortstbeiräte
spielen dabei ein zentrale Rolle, denn die BIZ möchte sie, wo gewünscht,
ermöglicht wissen.
Das
Positionspapier zum Café Rheinanlagen ist mit viel Fingerspitzengefühl und
Augenmaß von BIZ-Vorsitzendem Stephan Wefelscheid verfasst worden. „Ich habe versucht,
durch die Erläuterung der Rechtslage die emotional geführte Diskussion zu
versachlichen. Unsere Bürgerversammlung in der Südstadt hat gezeigt, dass vieles
inhaltlich vermischt wird und teils Dinge auf einer persönlichen Ebene
diskutiert werden. Das Papier soll genau diese Probleme ein wenig ausräumen“,
erklärt Wefelscheid.
Für die BIZ steht das Ansinnen der Kaiserin Augusta,
den Koblenzer Bürgerinnen und Bürgern mit dem Café Rheinanlagen einen Ort der
Begegnung und Erholung zu gewährleisten, im Mittelpunkt der Betrachtung.
Städtebauliches Ziel muss es sein, sowohl einen Café/Restaurantbetrieb als auch
einen Biergarten an dieser Stelle halten zu können. Die
Wiederbelebung/Reaktivierung der Konzertmuschel ist zudem im städtebaulichen
Interesse der BIZ. Der Betrieb eines Hotels steht für die BIZ insofern nicht
zwingend im Widerspruch mit den städtebaulichen Zielen.
Ein etwaiges, neues Bauvorhaben wird diesen
städtebaulichen Zielsetzungen entsprechen müssen. Die BIZ wird bei ihrer
Abwägung die öffentlichen und privaten Belange ihrem Gewicht entsprechend gerecht
berücksichtigen. Eine abschließende Beurteilung des angedachten Bauvorhabens
kann erst nach Prüfung der Pläne und Unterlagen erfolgen.
Die
aktualisierten 10 Punkte für Koblenz sowie das Positionspapier zum Café
Rheinanlagen finden sie unter www.bi-zukunft.de.
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